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Interessant + Wissenswert


Sagen und Geschichten

In den Jahren 2018/19 regte der KulturKreis Gronau e.V. die Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile von Gronau an zu erzählen, was in ihren Augen ihren Heimatort besonders auszeichnet, was ihn außerordentlich und lebenswert macht. Im Rahmen des Erzähl-, Schreib- und Theaterprojektes „Leine los!“ kamen so eine Menge Geschichten und Berichte zusammen, die man über die Website des KulturKreises Gronau lesen kann.

Sämtliche Beiträge sind hier über eine Geschichtenkarte zu finden. Und alle Orte, die sich mit Geschichten an „Leine los!“ beteiligt haben, sind an Segelbooten wie diesen zu erkennen. Irgendwo an zentralen Stellen und Plätzen sind sie zu entdecken ...

Aus Heinsen hat Carl Barckhausen die Erzählung "Vertriebene,Kartoffelkäfer und die 60-Stunden-Woche" beigetragen.

Quelle:
Es war einmal in Eime – gelebte Dorfgeschichten, Ein kleine Textsammlung zum Theaterprojekt 2019 des TPZ Hildesheim e.V. und des Landesverbandes Theaterpädagogik Niedersachsen e.V.


Berühmte Persönlichkeiten

Jacobus Lampadius / Jacob Lampe (1593-1649)

Deutscher Jurist und braunschweig-lüneburgischer Staatsmann, Gutsgründer in Heinsen.

Jacob Lampe wurde als Bauernsohn in Heinsen geboren. Seine Eltern, Peter und Margarete Lampe, erkannten sehr früh die Begabungen ihres Sohnes und ließen ihn Schulen in Hildesheim und Hameln sowie das Gymnasium in Herford besuchen. Ab 1611 studierte er in Helmstedt Jura, Geschichte und Philosophie.

Mit 22 Jahren trat er als Hofmeister und Präzeptor (Gelehrter/Lehrer) in den Dienst des Herzogs Rudolf (1602-1616) von Braunschweig-Lüneburg. Nach Rudolfs frühem Tod setzte Lampe seine Studien in Marburg, Gießen und Heidelberg fort, wo er 1619 mit seiner Dissertation über den römisch-deutschen Staat promoviert wurde. In dieser Arbeit forderte er die unbedingte Trennung von Kirche und Staat, sprach sich für eine starke Staatsmacht aus und lehnte jegliche Herrschaftsansprüche und Einmischungen der Kirche durch den Papst ab.

1621 folgte er dem Ruf als Professor für Staatsrechtslehre an die Universität Helmstedt. Hier änderte er seinen Geburtsnamen und nannte sich von nun an Jacobus Lampadius. 1625 heiratete er eine Tochter des Kammerrates Warnecke, Catharina Warnecke. Aus dieser Ehe gingen elf Kinder hervor, von denen sechs den Vater überlebten.

Mit 28 Jahren wurde Lampadius als Hofrat von Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1591-1634 – Rudolfs Bruder) nach Wolfenbüttel berufen. Als solcher nahm er 1627 auf dem Kurfürstentag von Mühlhausen und 1631 am Konvent der Evangelischen in Leipzig, später an den Bündnisverhandlungen mit Gustav Adolf in Halle und Mainz sowie am Konvent der evangelischen Stände in Frankfurt am Main teil.

Nach dem Tod Friedrich Ulrichs trat er in den Dienst des Herzogs von Calenberg, der ihn zum Vizekanzler ernannte und das von Lampadius gegründete Gut in Heinsen zum Rittergut erhob. Ab 1644 vertrat er auf dem Friedenskongress des 30-jährigen Krieges in Osnabrück und Münster die Interessen des Fürstentums Calenberg. Hier war er einer der Wortführer der protestantischen Stände sowohl gegenüber Johan Adler Salvius (Schweden) als auch Trauttmannsdorff (Kaiser).

Wenige Monate nach dem Friedensschluss verstarb Jacobus Lampadius im März 1649 in Osnabrück. Er wurde in der Schlosskirche von Hannover beigesetzt. Die Grabrede hielt sein Jugendfreund, der Generalsuperintendent Dr. Justus Gesenius, der aus Esbeck, dem Kirchdorf Heinsens stammte. Das Gut in Heinsen erbte Lampadius‘ Tochter Anna Margarethe, die 1644 den Kanzler Chrysostomus Cöler heiratete.


Das gibt's so nur bei uns

Historische Wasserleitung

Die Wasserversorgung von Gut Heinsen erfolgte in der Vergangenheit über das in mehreren Teichen aufgestaute Wasser des Heinser Baches. Im 1738 ließ Christoph Friederich von Hardenberg zusätzlich eine 4000 Fuß (= 1219,2m) lange Rohrleitung vom Kantstein (Thüster Berg) ins Tal zum Gut verlegen. Hierfür wurde das Wasser verschiedener Quellen im Wald oberhalb Heinsens über eine Wasserleitung bergab bis zu einem Vorratsbehälter geleitet und von dort aus über eine Druckleitung weiter zu Gut transportiert. Mit Hilfe dieser Wasserleitung konnten Küche, Brauhaus, Ställe und die später zu einem Wohnhaus umgebaute Wassermühle des Gutes über Pumpen mit Quellwasser versorgt werden.

Darüber hinaus pumpte man für die in der Renaissance- und Barockzeit beliebte Wasserkunst Wasser in den Vorgarten des Gutshauses.

Die historische Wasserleitung ist noch immer funktionsfähig, wird heute allerdings ausschließlich für den landwirtschaftlichen Betrieb des Gutes genutzt.


Lokale Spezialitäten Heinsen

Heinser Honig

Imker Mark Krümpel, Heinsen 4d, (Gut) Heinsen, 31036 Eime, Tel. 01 60 / 7 99 00 80

Seit Jahrzehnten liefern Heinser Bienenvölker köstlichen Honig. Schon zu Lebzeiten von Carl Barckhausen, dem Großvater des heutigen Gutsbesitzers, hatte ein Imker seine Bienen auf Heinser Grund und Boden, genauer am Waldrand des Thüster Berges, stehen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der derzeitige Imker hat 2019 die Völker seines Vorgängers übernommen und so ist die Produktion und Vermarktung des Heinser Honigs auch weiterhin gesichert. Wer diesen Honig kosten und mit nach Hause nehmen möchte, darf einfach an der Haustür von Herrn Krümpel in Heinsen klingeln. Auch eine telefonische Anfrage vorab ist unter der o.g. Telefonnummer möglich.

Mark Krümpel ist Mitglied des Imkervereins Gronau/Leine. Näheres zum Verein ist auf der Website des Imkervereins Gronau (Leine) zu erfahren